Mobility-Glossar: Begriffe rund ums Mobility-Training einfach erklärt

24. April 2023  -  Mobility  -   Min. Lesezeit

Ich schreibe diesen Mobility-Glossar, da ich oft englischen Begriffe nutze. Sie sind einerseits oft sprechender als die deutschen und andererseits wurde ich auf englisch ausgebildet und deshalb liegen sie mir besser.

Body Alignment

Ein korrektes Body Alignment (Körperausrichtung) tritt ein, wenn deine Knochen anatomisch korrekt übereinander stehen und du deine Bewegungen ohne grosse Anstrengung ausführen kannst. Die Körperausrichtung, so wie sie von der Natur gedacht ist, ist schmerzfrei, ohne muskuläre Verspannungen und hat ebenfalls einen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden.

CARs (controlled articular rotations)

CARs sind kontrollierte Gelenksrotationen, wo man jedes Gelenk isoliert an seiner äusseren Kapazitätsgrenze bewegt. In meinem Blogartikel “Was sind CARs” findest du noch mehr Informationen darüber.

End-Range

Deine End-Range ist der äussere Rand deiner Bewegungsmöglichkeiten (EROM = End Range of Motion). In diesem Bereich (ganz in der Extension oder ganz in der Flexion) sind wir schwach und können von einem Krafttraining in diesem Bereich enorm profitieren.

End-Range Training

Diese Trainingsmethode eignet sich hervorragend um die Beweglichkeit zu steigern. Du kräftigst deine Muskulatur, machst sie gleichzeitig aber auch beweglicher und leistungsfähiger. Dein Körper wird agiler und mobiler und du kannst deinen Alltag beschwerdefreier meistern.

Extension

Extension bedeutet die Streckung eines Gelenkes, wo sich der Winkel zwischen zwei Knochenlängsachsen vergrössert (z.B. das Knie strecken, den Ellbogen strecken, die Hüfte strecken). Das Gegenteil ist die Flexion.

Faszien

Faszien sind unser elastisches Bindegewebe und halten unseren Körper zusammen. Du kennst sicherlich die weissen Häutchen bei den Zitrusfrüchten oder auch beim Fleisch? Das sind die Faszien. Durch die Faszien ist alles in unserem Körper miteinander verbunden. Sie beeinflussen aber auch, wie geschmeidig oder steif wir uns fühlen. Liebscher & Bracht haben einen umfassenden Blogartikel zum Thema Faszien geschrieben.

Flexibility

Dehnbarkeit (Flexibility) ist die Fähigkeit eines Muskels oder ganzen Muskelgruppen sich PASSIV in die Länge ziehen zu lassen. Der Bewegungsumfang wird passiv erreicht. Man zieht, nutzt die Schwerkraft oder auch Gewichte oder andere Hilfsmittel um in die Dehnung zu kommen. Mein Blogartikel “Was ist Mobility (…)” klärt dich noch weiter auf.

Flexion

Flexion ist die Beugebewegung eines Gelenks, wo sich der Winkel zischen zwei Knochenlängsachsen verkleinert (z.B. Knie beugen, Ellbogen beugen, Hüfte beugen). Das Gegenteil ist die Extension.

Foam Rolling

Lustigerweise wird in englischer Sprache von der Schaumstoffrolle gesprochen (der Faszienrolle). Auf deutsch gibt es auch hier wieder nur uncoole Begriffe, wie ich finde: Faszien-Rollmassage, rollen der Faszien, ich sage oft “röllele”. Mit Foam Rolling werden die Faszien wieder flexibel gemacht und Verspannungen gelöst.

Faszientherapie gehört aber an sich nicht zum Mobility-Training wie ich es lehre, da hier die aktive Komponente fehlt. Es kann aber akute Symptome kurzfristig lindern und Entspannung bringen.

Functional Range Conditioning (FRC)

Functional Range Conditioning wurde von Dr. Andreo Spina entwickelt und ist ein umfassendes Gelenktrainingssystem, das auf wissenschaftlichen Prinzipien und Untersuchungen basiert. Wenn wir mit FRC trainieren steigern wir gleichzeitig unsere Mobility und Körperbeherrschung und bekommen stabile Gelenke.

Hovers

to hover = schweben

Wir heben unser Bein oder unseren Arm (nahe an unserem Ende des Bewegungsumfangs) über ein Objekt und setzen es auf der anderen Seite wieder ab. Wir schweben also über etwas drüber (meist sehr knapp).

Dieses Element dient zur Kräftigung in unserer End-Range.

Joint Capsule

Die Gelenkskapsel (Bindegewebe) umschliesst die Gelenke und gibt ihnen Schutz und Stabilität. Mit Mobility-Übungen, die sich auf die Rotation konzentrieren, erreichen wir dieses Gewebe.

Kinstretch

Kinstretch basiert auf den FRC-Prinzipien. Diese Prinzipien wurden kombiniert und für den Unterricht in Gruppen angepasst. Demzufolge ist Kinstretch also nichts anderes als einzelnen FRC-Komponenten in eine sinnvolle, strukturierte Mobility-Lektion verpackt.

Mobility

Mobility ist die Fähigkeit eines Gelenks sich AKTIV in deinem aktuell maximalen Bewegungsumfang frei bewegen zu können. Diese aktive Beweglichkeit kann nur durch die eigene Muskelkraft erreicht werden. Mein Blogartikel “Was ist Mobility (…)” klärt dich noch weiter auf.

Mobility Flow

Ein Mobility Flow ist eine Abfolge von Übungen, die fliessend und dynamisch ausgeführt werden. Ziel dabei ist es, sich durch einen grösstmöglichen Bewegungsradius der Gelenke durch zu bewegen. Diese Flows helfen dir deine aktuelle Mobility zu erhalten.

Myofascial Release

Bei der Myofascial Release Methode werden die Faszien mit Druck, entweder durch einen Therapeuten oder auch mit einer Faszienrolle, gelöst. Muskelknoten und Verklebungen werden so gelöst und wir fühlen uns wieder freier und flexibler.

Faszientherapie gehört aber nicht zum Mobility-Training wie ich es lehre, da hier die aktive Komponente fehlt. Es kann aber akute Symptome kurzfristig lindern und Entspannung bringen.

Pails / Rails

PAILS = Progressive Angular Isometric Loadings

die gedehnte (lange) Muskulatur wird, sich stufenweise steigernd, angespannt.

RAILS = Regressive Angular Isometric Loadings
die Muskulatur, die den gedehnten Muskeln gegenübersteht (die kurzen Muskeln), wird angespannt.

Isometrisch – die Länge des Muskels verändert sich nicht

Passive Range Holds

to hold – halten

Wir bringen uns passiv in eine Dehnung (helfen uns mit Wand, Hand o.ä.), aktivieren die Muskulatur und entfernen unsere Hilfe. Dabei versuchen wir die Spannung in der Muskulatur zu halten und die (passiv) eingenommene Bewegung nicht zu verlassen.

Dieses Element dient zur Kräftigung in unserer End-Range.

Passive Range Lift-Offs

to lift off – abheben

Wir heben unser Bein, unseren Arm von der aktuellen Position (nahe an unserem Ende des Bewegungsumfangs) ab und bewegen es/ihn noch mehr in Richtung End-Range.

Dieses Element dient zur Kräftigung in unserer End-Range.

Range of Motion (ROM)

Die Range of Motion (ROM) ist der maximale Bewegungsradius, den ein Gelenk ausführen kann. Verfügst du über gute Mobility, hast du eine grössere ROM, bist du weniger beweglich ist die ROM kleiner.

Spiraldynamik

Die Spiraldynamik basiert auf evolutionsbiologischen Erkenntnissen und gibt uns eine neue Sichtweise der funktionellen Anatomie des menschlichen Körpers. Dieses Wissen ist wie die Gebrauchsanweiseung für den eigenen Körper, damit man sich beim Bewegen wieder wohl fühlt und Fehlhaltungen vermeiden kann. Die Spiraldynamik wird in diesem Video perfekt erklärt.

Stretch Reflex

Der Dehnreflex ist ein Schutzmechanismus, der die Muskulatur vor Verletzungen schützt. Wenn du beim Stretching einfach nicht mehr weiter kommst, ist er aktiv. Der Körper kennt seine Stärken und Schwächen und weiss, wenn du zu tief in diese Dehnung gehst, kommst du alleine nicht mehr da raus und könntest dich verletzen. Durch Mobility-Training können wir diesen Stretch Reflex verschieben.

Fehlt ein Wort, das du immer hörst, aber hier nicht erklärt wird?
Melde dich gerne bei mir!

Fotocredit Titelbild:
Shutterstock: 1822572401

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